Straßenrettungsfahrzeug SRF der Feuerwehr Werdenberg Süd, stationiert bei der Kompanie Nord in Buchs
Fahrgestell: Mercedes-Benz 2038 A, SK '94
Aufbau: Geser (Aufbau) / Brändle (Kabine)
Baujahr: 1998
Technische Daten:
Antrieb: Allradantrieb, 4x4
Getriebe: 4-Gang-Automatik ZF
Länge / Breite / Höhe: 8.600 / 2.500 / 3.400 mm
Seilwinde:
Typ: TR 080/2
Hersteller: Rotzler
Zugkraft: 100 kN
Beladung/ Ausstattung:
Rollcontainer:
Laufbahn:
Im Jahr 1998 erhielt die Feuerwehr Buchs ein neues Ölwehrfahrzeug für den bei ihr stationierten Armeelöschzug. Das Fahrzeug war zusammen mit weiteren baugleichen Fahrzeugen von Geser und Brändle auf einem Mercedes-Benz 2038 A aufgebaut worden. Als der in Buchs stationierte Armeelöschzug zusammen mit den anderen 13 Zügen in der Schweiz Anfang der 2000er aufgelöst wurde, übernahm die Stadt Buchs den Fuhrpark des Zuges für seine eigene Feuerwehr. Diese hatte die Fahrzeuge zwar auch schon vorher besetzt und auch im Einsatz genutzt, gehört hatten die Fahrzeuge zu dieser Zeit aber noch der Schweizer Armee. Das ohnehin schon mit Ausrüstung für die Technische Hilfeleistung beladene Ölwehrfahrzeug wurde von der Feuerwehr Buchs nach dem Besitzerwechsel vollends zum Straßenrettungsfahrzeug umgebaut. Die Ölwehrbeladung zur Beseitigung von Mineralölschäden wich einer umfangreichen Beladung für die Technische Hilfeleistung. Wo nötig wurde das Fahrzeug in Eigenleistung den neuen Bedürfnissen entsprechend angepasst, umgebaut und nachgerüstet. Beispielsweise wurde am Fahrzeugheck eine Führungslichtanlage Horizont Mulitlux 5 LED montiert. Später wurde das Fahrzeug auch im neuen, auffälligen Design der Feuerwehr Buchs beklebt. Geblieben sind aber auf den Kabinentüren die alten Logos der Armeelöschzüge. Geblieben ist auch der Funkrufname des Fahrzeuges: B08. Diesen Rufnamen trug das Fahrzeug schon in seiner Zeit als Ölwehrfahrzeug des Armeelöschzuges Buchs.
Die Armeelöschzüge der Schweizer Armee
Fast 50 Jahre lang standen in der Schweiz die Armeelöschzüge bereit, um im Kriegsfall militärische Treibstoffdepots und andere wichtige Anlagen zu schützen. Aufgestellt und ausgestattet von der Schweizer Armee wurden sie aber nicht etwa in militärischen Anlagen stationiert, sondern bei kommunalen und betrieblichen Feuerwehren. Diese kümmerten sich in Friedenszeiten um Fahrzeuge und Ausrüstung der Armeelöschzüge und konnten dafür auf diese in ihrem Einsatzalltag zurückgreifen. Nur im Kriegsfall hätte die Schweizer Armee ihre Löschzüge für ihre Zwecke aktiviert.
Die Armeelöschzüge, auch teilweise als Bundeslöschzüge bezeichnet, wurden zwischen Ende der 1950er und Mitte der 1960er Jahre auf Anordnung des Oberkriegskommissariats der Schweizer Armee aufgestellt. Sie sollten Brände in Tanklagern sowie Flüssigkeitsbrände im öffentlichen Verkehrsraum bekämpfen. Insbesondere ging es dabei um den Schutz der militärischen Treibstoff- und Betriebsmittelversorgung. Insgesamt 14 Armeelöschzüge wurden nach und nach vom Oberkriegskommissariats verteilt über die gesamte Schweiz eingerichtet. Anders als es der Name vermuten lässt wurden die Armeelöschzüge nicht in militärischen Liegenschaften stationiert und dort durch militärisches Personal besetzt. Stattdessen wurden die Armeelöschzüge in die Obhut kommunaler und betrieblicher Feuerwehren gegeben. Diese Wehren hatten jeweils für die Unterbringung, Unterhaltung und Besetzung der Fahrzeuge Sorge zu tragen. Das Personal für die Armeelöschzüge rekrutierte sich in der Regel aus militärdienstpflichtigen Feuerwehrangehörigen. Im Gegenzug konnten die Wehren in Friedenszeiten auf die Ausrüstung der Armeelöschzüge mietweise zurückgreifen. Nur im Mobilmachungsfall hätte die Schweizer Armee auf ihre Armeelöschzüge zurückgegriffen. Dann wären sie den Betriebsstoffkompanien zum Schutz militärischer Treibstoffdepots zugeteilt worden. Nachdem alle Armeelöschzüge in den 1990er Jahren nochmals neue Fahrzeuge erhalten hatten, verabschiedete sich die Schweizer Armee schon bald darauf von ihnen und dem dahinterstehenden Konzept. Ab etwa 2005 wurden nach und nach alle 14 Armeelöschzüge ersatzlos aufgelöst. Der Fuhrpark der Züge wurde zum Verkauf angeboten und unverkaufte Fahrzeuge von der Armee letztlich von ihren alten Standorten abgezogen. Teilweise übernahmen die Feuerwehren selbst die zuvor als Teil des Armeelöschzuges bei ihnen stationierten Fahrzeuge, teilweise erwarben auch andere Wehren, Kantone und auch Betriebe die Fahrzeuge der Armeelöschzüge.