Groupe de Reconnaissance et d’Intervention en Milieu Périlleux GRIMP/ Gerätewagen-Höhenrettung (GW-Hö) des Service d'Incendie et de Secours (SIS) Montagnes neuchâteloises in La Chaux-de-Fonds
Fahrgestell: Steyr-Daimler-Puch Pinzgauer 710 M
Ausbau: unbekannt
Baujahr: 1979
Technische Daten:
Motor: 4-Zylinder-Reihen-Ottomotor Steyr-Daimler-Puch
Getriebe: 5-Gang-Schaltgetriebe ZF S 5-18/3 mit Geländeübersetzung
Antrieb: Straßenantrieb, 4x2 mit hydraulisch zuschaltbarem Allradantrieb, 4x4
Höchstgeschwindigkeit: 105 km/h
Niedrigste Geschwindigkeit: 4 km/h
Länge / Breite / Höhe (ohne Sondersignalanlage): 4.200 / 1.770 / 2.160 mm
Radstand: 2.200 mm
Bodenfreiheit: 380 mm
Überhangwinkel vorne / hinten: 42° / 46°
Wendekreis (Straßen- / Allradantrieb): 10.500 / 11.200 mm
Beladung/ Ausstattung:
Die Stadt La Chaux-de-Fonds, in der der Service d'Incendie et de Secours (SIS) Montagnes neuchâteloises seine Wache hat, liegt auf rund 1.000 m inmitten des gebirgigen Schweizer Juras, einem
sich bis auf 1.700 m erhebenden Gebirgszug nordwestlich des Alpenkamms. Aufgrund seiner Gebirgslage unterhält der SIS Montagnes neuchâteloises eine auf sein Einsatzgebiet abgestimmte Höhen- und
Tiefenrettungsgruppe: Die Groupe de Reconnaissance et d’Intervention en Milieu Périlleux oder kurz und prägnant GRIMP. Die Spezialeinheit der Feuerwehr setzt sich aus zwei unterschiedlichen
Komponenten zusammen. Ein Teil der GRIMP ist ausgebildet und ausgerüstet für eher "konventionelle" Höhen- und Tiefenrettungseinsätze, insbesondere im Gebirge. Die Grimp Eau, die
"Wasser-Höhenrettung", ist der auf die Strömungsrettung im Gebirge spezialisierte zweite Teil der Einheit. Zwar ist das Kanton Neuchâtel/ Neuenburg, vor allem im Bereich des Juras, sehr durch
Trockenheit geprägt und fällt durch sein nicht sehr dichtes Gewässernetz auf, jedoch gibt es einige nicht zu unterschätzende Gewässer im Einsatzgebiet des SIS Montagnes neuchâteloises. Beispielsweise
ist hier die canyonartig verlaufende Doubs, welche teilweise die Grenze zu Frankreich bildet, zu nennen.
Jede der beiden GRIMP-Einheiten des SIS Montagnes neuchâteloises verfügt über ein eigenes Einsatzfahrzeug. Die GRIMP nutzt einen kompakten Steyr-Puch Pinzgauer aus dem Jahr 1978 und die GRIMP
Eau einen 2003 in Eigenleistung zum Gerätewagen-Wasserrettung umgebauten ehemaligen Rettungswagen des SIS auf Basis eines MOWAG B350 A8 aus dem Jahr 1990. Der MOWAG der GRIMP Eau zieht im Einsatzfall
zusätzlich einen Trailer mit einem Rettungsboot zum Einsatzort.
Auch der SIS Neuchâtel/ Neuenburg setzte bis etwa 2017 einen Pinzgauer in der 4x4-Variante als Gerätewagen-Höhenrettung ein. Das Fahrzeug war dem aus La Chaux-de-Fonds sehr ähnlich. Jedoch hatte das Planenverdeck eine braune Oberseite und rote Seitenflächen sowie keine Fenster im hinteren Teil. Auch verfügte der Pinzgauer aus Neuchâtel über eine Vorbauseilwinde.
Die Höhenrettungsgruppe des SIS Montagnes neuchâteloises kann auf einen 1979 gebauten Steyr-Daimler-Puch Pinzgauer 710 M als Gerätewagen zurückgreifen, welchen sie genauso wie ihre ganze Einheit schlicht als GRIMP bezeichnen. Beim Fahrgestell handelt es sich um einen Pinzgauer in der zweiachsigen 4x4-Variante aus der ersten Baureihe (710) mit Planenverdeck (M). Wie alle Pinzgauer der ersten Generation besitzt auch dieses Exemplar als Antriebsaggregat einen von Steyr-Daimler-Puch selbst entwickelten Benzinmotor. Erst mit der zweiten Baureihe ab 1985 wurde auf Dieselmotoren, nun von VW zugeliefert, umgestellt. Der Pinzgauer mit roter Lackierung und ebenfalls rotem Planenverdeck wurde nur geringfügig für den Feuerwehreinsatz umgebaut. Wer für die Umbauten verantwortlich ist, ist nicht bekannt. Die beiden sich auf der Ladefläche gegenüberliegenden Sitzbänke wurden um etwa die Hälfte gekürzt. Auf den Sitzbönken längs zur Fahrtrichtung können nun nur noch vier, statt vorher acht Personen Platz nehmen. Den frei gewordenen Raum zwischen den Sitzbänken und dem vorderen Ende der Ladefläche nimmt auf ganze Höhe und Breite ein Holzregal für die Ausrüstung der Höhenretter ein. Längere und sperrigere Ausrüstungsgegenstände sind teilweise unter dem Planenverdeck aufgehängt. So zum Beispiel auch mittig die orangene Schleifkorbtrage.
Zum Umbau zum Feuerwehrfahrzeug gehörte auch der Einbau einer Sondersignalanlage. Im Motorraum des Pinzgauers wurde ein Fiamm-Presslufthorn eingebaut, auf dem Dach eine einzelne
Drehspiegelkennleuchte verbaut.