Ambulance/ Rettungswagen RTW des Service d'Incendie et de Secours (SIS) Montagne neuchâteloises in La Chaux-de-Fonds
Fahrgestell: Chevrolet Silverado 3500 HD
Ausbau: Leader
Baujahr: 2008
Technische Daten:
Motor: V8-Ottomotor 6.0 L Vortec 6000 V8
Antrieb: Allradantrieb, 4x4
Getriebe: 6-Gang-Automatikgetriebe
Radstand: 3.378 mm
Beladung/ Ausstattung:
Der Service d'Incendie et de Secours (SIS) Montagne neuchâteloises in La Chaux-de-Fonds beteiligt sich an der Notfallrettung und hält dafür insgesamt fünf Ambulance genannte Rettungswagen vor.
Rund um die Uhr werden bis zu drei der Fahrzeuge von der Wachmannschaft besetzt, zwei dienen als Reserve. Die Mannschaften sind dabei nicht fest auf bestimmte Rettungswagen eingeteilt und können je
nach Einsatzstichwort zwischen den fünf Rettungswagen wählen.
Im Jahr 2017 bestand die Flotte der Rettungswagen noch ausschließlich auf aus den USA importierten Modellen auf Chevrolet-Fahrgestellen: Drei baugleichen Rettungswagen auf Kastenwagenchassis und zwei
Fahrzeugen mit geräumigen Kofferaufbauten. Bei internistischen Notfällen oder Einsätzen im häuslichen Umfeld wurden eher die kompakten Kasten- und beispielsweise bei Verkehrsunfällen die größeren
Koffer-Rettungswagen genutzt. Im Jahr 2018 begann der SIS Montagne neuchâteloises schließlich damit nach und nach seine in die Jahre gekommene Rettungswagenflotte zu erneuern und durch neue Fahrzeuge
zu ersetzten. Den Anfang machten im Frühjahr 2018 zwei Rettungswagen auf Mercedes-Benz Sprinter-Fahrgestellen mit Aufbauten von B.A.U.S. AT. Die Anschaffung weiterer Fahrzeuge auf US-amerikanischen
Fahrgestellen ist in Zukunft nicht mehr geplant.
Als bisher letzten aus den USA importierten Rettungswagen beschaffte der SIS Montagne neuchâteloises im Jahr 2008 einen von Leader aufgebauten Chevrolet Silverado 3500 HD. Der fast 5,4 t schwere,
chromglänzende Chevy verfügt sowohl über Allradantrieb und ein Automatikgetriebe mit sechs Gängen sowie auch über eine luftgefederte Hinterachse für den schonenden Transport von Patienten. Zur
weiteren Fahrgestellausstattung gehören Unfalldatenschreiber, Klimaanlage sowie ein CD-Radio.
Überaus geräumig fällt der Kofferaufbau des Rettungswagens von Leader aus den USA aus. Der Aufbau ist, typisch für US-Rettungswagen, über einen Durchstieg mit der Kabine verbunden. Durch diesen ist
es zumindest theoretisch möglich ohne das Fahrzeug zu verlassen von der Kabine in den Patientenraum zu gelangen und umgekehrt. Praktisch gestaltet sich dies durch die zahlreichen Einbauten zwischen
Fahrer- und Beifahrersitzplatz als durchaus schwierig. Bemerkenswert ist die große Anzahl von Sitzplätzen im Aufbau. Rund um die Stryker-Fahrtrage, die dank der Luftfederung der Hinterachse ohne
Tragentisch direkt auf dem Boden arretiert ist, befinden sich nicht weniger als fünf Sitzplätze. Am Kopfende und links der Fahrtrage befinden sich zwei Einzelsitze mit Rückhaltegurten. Besonders
kurios wirkt der linke Sitzplatz der, längs zur Fahrtrichtung ausgerichtet, komplett in eine Schrankwand eingelassen ist. Neben Sitzfläche und Rückenlehne ist deshalb auch der Kopfbereich rundherum
gepolstert, liegt er doch wie der ganze Sitzplatz mitten in der Schrankwand. Rechts der Fahrtrage befindet sich sogar längs zur Fahrtrichtung eine ganze Dreiersitzbank mit Staukasten unter der
Sitzfläche. Von den drei Sitzplätzen auf der Bank verfügt jedoch nur ein Sitzplatz über einen Rückhaltegurt. Damit die Person auf diesem Sitzplatz beim Bremsen nicht in den Freiraum vor der Seitentür
rutscht, wird die Sitzbank durch ein grobmaschiges Netz begrenzt. Bei der Seitentür handelt es sich nicht etwa um eine Schiebetür, sondern um eine ganz normale Tür. Während auf der einen Seite der
Tür die Sitzbank liegt, befindet sich auf der anderen Seite ein Regalsystem welches auch von außen über eine Tür zugänglich ist. Im Regalsystem lagern die verschiedenen Notfallrucksäcke des
Rettungswagens. Nur vom Patientenraum selbst aus zugänglich sind der am Regal aufgehängte Defibrillator von Zoll sowie die Accuvac-Absaugpumpe von Weinmann. An der Innenseite der Seitentür aufgehängt
ist zudem eine Defibrillator-Plattform für die Fahrtrage. Weitere Ausrüstung findet im Patientenraum links und rechts der Fahttrage in zahlreichen mit Plexiglasscheiben verschlossenen Staufächern
Platz. Das Ende der Schrankwand auf der linken Raumseite bildet eine kleine Arbeitsfläche bei der sich auch das fest verbaute Beatmungsgerät und die Absaugpumpe sowie verschiedenen Bedienfelder
befinden.
Eine weitere Auffälligkeit des Rettungswagens sind die ganzen sechs Außenstaufächer: Vier auf der linken und zwei auf der rechten Seite. Neben der Tür zum Regalsystem mit den Notfallrucksäcken
befindet sich rechts am Rettungswagen noch ein kleines Fach für die Fahrzeugbatterien, in dem auch passenderweise ein Überbrückungskabel verstaut ist. Auf der linken Fahrzeugseite befinden sich vorne
und hinten zwei große Staufächer die die ganze Höhe des Aufbaus nehmen sowie zwei deutlich kleinere Staufächer. In dem schmalen, aber hohen Stauchfach direkt hinter der Kabien sind ein Tragestuhl von
Stryker sowie Spineboard, Schaufeltrage und KED-System verladen. Im zweiten großen Fach am Heck befindet sich neben einer großen Sauerstoffflasche, die auf einem Auszug steht, noch ein Faltsignal
sowie ein Feuerlöscher. Kleinere Ausrüstungsgegenstände finden in den beiden kleineren mittig auf der linken Seite gelegenen Fächern Platz. Bis auf eines werden alle Außenstaufächer durch ein- oder
zweiflügelige Türen verschlossen. Nur bei einem der kleinen Fächer auf der linken Seite handelt es sich um eine Schublade.
Die Sondersignalanlage des Rettungswagens besteht im Kern aus zwei vorne und hinten am Aufbau montierten Escape-Warnbalken mit integrierter Verkehrswarnanlage von Federal Signal. Zusätzlich sind im Kühlergrill noch zwei Frontblitzer, ebenfalls von FedSig, montiert. Unter der Stoßstange sitzen neben zwei Druckkammerlautsprechern auch zwei große, verchromte Hörner eines Bullhorns. Zusätzlich zu den LED-Elementen der Verkehrswarnanlage in den Warnbalken sind seitlich am Aufbau noch je zwei weitere gelbe Blitzer neben den Modulen der Umfeldbeleuchtung montiert.