Rettungswagen RTW der Ambulanz Murten in Murten
Fahrgestell: Mercedes-Benz Sprinter 519 CDI ("NCV3", Facelift)
Aufbau: B.A.U.S. AT
Baujahr: 2015
Technische Daten:
Antrieb: 4x2
Getriebe: Automatik
Länge / Breite / Höhe: 6.450 / 2.800 /2.800 mm
Beladung/ Ausstattung:
Die Ambulanz Murten ersetzte Anfang 2015 ihren Rettungswagen "Adrian 31" durch ein neues Fahrzeug. Der bis dahin eingesetzte, im Jahr 2006 gebaute, Mercedes-Benz Sprinter 416 CDI mit einem Aufbau von WAS wurde durch einen neuen Mercedes-Benz Sprinter 519 CDI mit Aufbau von B.A.U.S. AT ersetzt. Das Fahrzeug ist der einzige Rettungswagen im Fuhrpark der Ambulanz Murten und wurde, wie die anderen Fahrzeuge auch, aus Spendengeldern finanziert.
Die polnische Firma B.A.U.S. AT baute für die Ambulanz Murten einen Rettungswagen auf einem Mercedes-Benz Sprinter 519 CDI auf. Als Fahrgestell dient also die mit fünf Tonnen schwerste Variante
des gefacelifteten Sprinters mit dem größten lieferbaren Dieselmotor mit einer Leistung von 190 PS. Der Sprinter mit Straßenantrieb hat ein Automatikgetriebe und ist zusätzlich mit einem
Spannungswächter, Unfalldatenschreiber sowie einer Rückfahrkamera ausgestattet. Als Bildschirm für die Rückfahrkamera dient ein kleiner Flachbildschirm der vor dem Innenspiegel in der Kabine montiert
ist. Auf diesen Bildschirm kann wahlweise auch das Bild der Überwachungskamera im Patientenraum übertragen werden. Auf ein fest verbautes Naviagtionssystem wurde zugunsten einer mobilen Variante von
Tomtom verzichtet. Das Kabinendach wird durch einen aerodynamisch geformten Alkoven erhöht. Im Alkoven finden nebeneinander drei Schutzhelme für die Fahrzeugbesatzung in speziellen Halterungen Platz.
Weitere Schutzausrüstung ist in FOrm von drei ballistischen Schutzwesten in einem Staufach zwischen Fahrer und Beifahrer verladen.
Der geräumige Kofferaufbau von B.A.U.S. AT ist an den Seiten mit Umfeldbeleuchtungsmodulen versehen, am Heck sind entsprechende Module in den Warnbalken integriert. Der Aufbau hat neben der
zweiflügeligen Hecktür noch eine Tür auf der rechten Fahrzeugseite als Einstieg in den Patientenraum. Auffällig ist das neben den obligatorischen Fenstern in den Türen sowohl auf der linken, als auch
auf der rechten Fahrzeugseite noch ein großzügiges Fenster mit getönter Verglasung in den Aufbau eingelassen ist. Weiteres auffälliges Merkmal des Kofferaufbaus sind die je zwei Außenstaufächer auf
der linken und der rechten Seite. Im vorderen, besonders hohen, Außenstaufach auf der linken Seite sind stehend Spineboard, Schaufeltrage und eine Verbreiterung für die im Patientenraum eingeschobene
Fahrtrage verladen. Außerdem Ausrüstung zur Immobilisation von Patienten, wie ein KED-System. Das etwas niedrigere hintere Staufach auf dieser Fahrzeugseite ist bis auf die dort verladenen
Sauerstoffflaschen nur mit technischem Gerät bestückt. Neben einem Feuerlöscher sind dort etwas Material zur Verkehrsabsicherung, verschiedene Brechwerkzeuge, ein Airbagsicherungssystem und zwei
Scheinwerfer verladen. Beide Scheinwerfer setzten auf LEDs als Leuchtmittel und Akkus als Energiequelle. Ein großer Scheinwerfer hat ein praktisches Bodengestell, der zweite einen magnetischen Sockel
und kann aufgrund seiner kompakten Abmessungen beispielsweise mit in ein Unfallwrack genommen werden. Nur mit medizinischer Ausrüstung ist hingegen das vordere Staufach auf der rechten Seite
bestückt. In ihm befinden sich verschiedene Notfalltaschen und eine Reanimationshilfe. Auf einem Auszug lagern neben einer weiteren Notfalltasche auch ein Corpuls3-EKG sowie eine Absaugpumpe. Das
komplette Regalfach mit dem Auszug ist zudem als Schublade konzipiert und kann als Ganzes in den Patientenraum hinein ausgezogen werden, damit auch von dort aus das EKG entnommen werden kann. Das
zweite Staufach auf der rechten Seite nimmt in der Hauptsache einen Tragestuhl von Ferno mit Treppenraupe und Elektromotor auf.
Zentrales Element im Patientenraum ist die auf einem speziellen Tragentisch verladene Fahrtrage powerBRAVA TG1000 von Kartsana. Die Fahrtrage ist mit bis zu 300 Kilogramm belastbar und kann
elektrisch verstellt werden. Mit einer in einem Außenstaufach verladenen Verbreiterung können auch besonders adipöse Patienten auf der Trage sicher transportiert werden. Wie die Trage kommt auch der
Tragentisch von der Firma Katsana und ist mit dem Be- und Entladesystem Easy Loading System Bravo R 1001 ausgestattet. Mit diesem System kann die Trage ohne Kraftaufwand elektromechanisch entladen
und wieder in das Fahrzeug verladen werden. Wegen dieses Systems ist am Heck auch keine durchgehende Trittstufe vorhanden, sondern nur ein kleiner Fußtritt auf der linken Seite. Im Patientenraum wird
die Trage links und rechts durch zwei zusammenklappbare Sitze für Betreuer oder sitzend zu transportierende Patienten flankiert. Ein dritter Sitzplatz steht am Kopfende der Trage zur Verfügung. Am
Fußende der Trage sind links und rechts Schränke mit medizinischer Ausrüstung verbaut. Der Schrank auf der rechten Seite hat ein durch einen Rollladen verschlossenes Fach in dem ein Beatmungsgerät
von Dräger Platz findet. Davor befinden sich zwei Aufnahmezapfen auf denen das EKG befestigt werden kann. Der zum EKG gehörende Monitor kann abgesetzt von diesem auf der linken Seite des
Patientenraums in einen Halter eingesetzt werden. Unterhalb des Halters für den EKG-Monitor befindet sich eine Halterung für ein Tablet von Panasonic, welches normalerweise in einer anderen Halterung
in der Kabine mitgeführt wird. Über dem EKG-Monitor ist in einem letzten Halter noch ein Apple iPad verstaut. Dahinter ist ein kleiner Drucker an der Decke angebracht. Die Tablets werden benötigt um
verschiedene Patientendaten zu dokumentieren und an die Leitstelle zu übermitteln. Ein letzter Schrank ist an der vorderen Wand des Patientenraums eingebaut. An ihm ist auch der dritte Betreuersitz
befestigt und er ist mit einer Arbeitsfläche ausgestattet.