Einsatzfahrzeuge in der Schweiz
 Einsatzfahrzeuge in der Schweiz

Notfalleinsatzfahrzeug NEF des Rettungsdienstes des Spitals Limmattal in Schlieren

Fahrgestell: Mercedes-Benz Vito 119 CDI 4x4 ("W447")


Ausbau: Miesen


Baujahr: 2017

 

Technische Daten:


Antrieb: Allradantrieb, 4x4
Getriebe: 7-Gang-Automatikgetriebe 7G-Tronic Plus

 

Beladung/ Ausstattung:

 

  • Unfalldatenschreiber (UDS)/ Restwegaufzeichnungsgerät (RAG)
  • Rückfahrkamera
  • 360°-Kamerasystem
  • Verkehrswarnanlage im Warnbalken am Heck und 2 gelbe Heckblitzer in der Gepäckraumklappe
  • Umfeldbeleuchtung
  • Notfallrucksack
  • Sauerstofftasche
  • Kindernotfalltasche
  • EKG/ Defibrillator Corpuls C3
  • Beatmungsgerät Weinmann Medumat
  • Absaugpumpe Weinmann Accuvac
  • Spineboard
  • Abschleppseil
  • Pannenset Batterie
  • Pannenset Reifen
  • 2 Warnzelte
  • Warnzelt "Verwundetennest
  • Warnzelt "Chef Sanität"
  • ABC-Pulverfeuerlöscher
  • 2 Schutzhelme
  • Triageset
  • Einsatzunterlagen
  • Wurfleine

Vom Spital Limmattal in Schlieren aus rückt bei gewissen Einsatzstichworten, bzw. auch auf Nachforderung eines Rettungswagens oder einer Einsatzambulanz ein Anästhesiepfleger alleine mit einem sogenannten Notfalleinsatzfahrzeug aus. Abgekürzt wird Notfalleinsatzfahrzeug analog zum deutschen Notarzteinsatzfahrzeug mit NEF. Diese Analogie zeigt sich auch im Aufgabenfeld des mit dem Notfalleinsatzfahrzeug ausrückenden Anästhesiepflegers, welcher ähnliche Aufgaben wie ein deutscher Notarzt wahrnimmt. Zwar ist der Anästhesiepfleger kein Arzt, in der Schweiz werden ihm aber nochmals größere Kompetenzen zugeschsprochen als einem diplomierten Rettungssanitäter.

Als Nachfolger für den als Notfalleinsatzfahrzeug benutzten Subaru Forester beschaffte das Spital Limmattal 2017 einen Mercedes-Benz Vito 119 CDI 4x4 mit einem Ausbau von Miesen. Anders als sein unmittelbarer Vorgänger soll das nun deutlich größere Notfalleinsatzfahrzeug nicht nur dem Anästhesiepfleger als Zubringer zu seinen Einsätzen, sondern auch als Führungsfahrzeug bei Großeinsätzen dienen. Neben einer medizinischen Beladung, welche sich mit einem deutschen Notarzteinsatzfahrzeug vergleichen lässt, besitzt das Fahrzeug daher auch noch einen kleinen Arbeitsplatz für Führungsaufgaben im Fond und führt auch ein großes Portfolio an Einsatzplänen und ähnlichem mit.

Den Mercedes-Benz Vito mit Allradantrieb, Automatikgetriebe und zwei seitlichen Schiebetüren stattete Miesen nicht nur mit einem Unfalldatenschreiber und Funktechnik aus, sondern auch mit einem aus vier Kameras bestehenden 360°-Kamerasystem. Die beiden seitlichen Kameras des Systems sind eingebettet in die Umfeldbeleuchtung, zu der zusätzlich auch noch Beleuchtungselemente in den beiden Whelen-Warnbalken an Front und Heck gehören. Zur Ausstattung des Warnbalkens am Heck gehört außerdem auch noch eine Verkehrswarnanlage. Ergänzt werden die Sondersignal- und die Verkehrswarnanlage durch je ein paar blauer und gelber Heckblitzer in der Gepäckraumklappe. Abgerundet wird die Sondersignalanlage durch einen Satz Frontblitzer sowie zwei Intersection Lights. Ein großes L-förmiges Schranksystem von Miesen nimmt weite Teile des Innenraums hinter Fahrer und Beifahrer ein und umfasst den Arbeitsplatz rechts im Fond. Über die linke Schiebetür und die Heckklappe lässt sich der größte Teil der Fahrzeugbeladung, insbesondere die komplette medizinische Beladung entnehmen. An der Verteilung der Ausrüstung lässt sich deutlich erkennen das das Notfalleinsatzfahrzeug auf den Ein-Personen-Betrieb ausgelegt ist, rückt mit ihm doch ein Anästhesiepfleger alleine aus. Kommt der Pfleger an der Einsatzstelle an und steigt vom Fahrerplatz muss er nur die unmittelbar hinter ihm gelegene linke Schiebetür öffnen und erlangt direkt Zugriff auf die für den ersten Moment wichtigsten Ausrüstungsteile. An einem Haken hinter dem Fahrersitz kann griffbereit die Einsatzjacke aufgehängt werden, daneben findet in einem kleinen Fach ein Schutzhelm Platz. In einem langgezogenen Fach unter dem Helm ist ein Auszug eingebaut auf dem sich übereinander das C3-EKG von Corpuls und eine Absaugpumpe befinden. Direkt auf den Rücken gezogen werden kann der in dafür passender Rückenhöhe verladene Notfallrucksack. Über dem Rucksack stehen kleinere Taschen, bspw. mit Zubehör für das EKG. Darunter gibt es ein freies Fach, in dem der Anästhesiepfleger persönliche Ausrüstung und Kleidung verstauen kann. Eher selten benötigte Ausrüstung oder besonders sperrige Gegenstände finden im Gepäckraum Platz. Zu unterst sind in den Heckeinbau ein Spineboard sowie verschiedene Warnzelte eingeschoben. Neben normalen Warnzelten sind auch zwei zur Kennzeichnung des „Chef Sanität“ und des „Verletztennestes“, also den Einsatzleiter Rettungsdienst und die Verletztensammelstelle, mit an Bord. Darüber befinden sich nebeneinander zwei gleich große Auszüge. Auf dem linken werden eine Kindernotfalltasche, ein zweiter Schutzhelm sowie bspw. Ausrüstung für Autopannen mitgeführt. Zwei Sauerstoffflaschen, eine Sauerstofftasche und ein Medumat-Beatmungsgerät von Weinmann liegen auf dem zweiten Auszug bereit. Ein dritter Auszug für kleinteilige Ausrüstung ist rechts oben eingebaut. Im linken oberen Teil des Heckausbaus befinden sich Fächer für weitere Kleinteile. Nur über die Schiebetür auf der rechten Seite zugänglich ist der Arbeitsplatz im Fond. Hier befindet sich ein vollwertiger Sitzplatz sowie davor ein kleiner Schreibtisch umgeben von verschiedenen Schrankfächern mit Büroausstattung und Einsatzplänen.

 

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